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Kinderyoga – Wie Kinder gestärkt werden können

Hagen: Kinderyoga – Wie Kinder gestärkt werden können

29.04.2024, 13:25 Uhr • Lesezeit: 5 Minuten
Von Winfried Hoppmann
Hohenlimburg. Bei der SG Holthausen in Hagen werden Kinder auf die Matte geschickt. Und zwar zum Yoga. Ein Besuch vor Ort.<WP-Originalartikel>
„Namaste“, mit dem indischen Yogagruß, der Ehrerbietung und Respekt dem Gegenüber ausdrückt, begrüßt Yogalehrerin Saskia Will eine Schar fröhlicher Kinder in der Turnhalle der Regenbogenschule in Hohenlimburg zur Kinderyogastunde. Es fällt auf: Hier findet keine normale Yogastunde statt. Yogamatten in Regenbogenfarben, Stofftiere und bunte Tücher sind mit dabei. Die Kinder begrüßen sich dann auch freundlich und achtsam gegenseitig. Jedes Kind wird gefragt, wie es ihm heute geht. Danach startet die Yogastunde mit der Übung „Sonnengruß“.
 

Das neue Angebot kommt vom Freizeit- und Breitensportverein SG Hohenlimburg-Holthausen. Sandra Brückner, Abteilungsleiterin Bewegungssport und Kinderturnen bei der SG, ist der „Motor“ für kindgerechte Sportangebote im Verein. Sie startete selbst erst vor vier Jahren als Übungsleiterin für Kinderturnen mit sieben Kindern bei der gemeinnützigen Sportgemeinschaft.

„Die letzten Jahre hat es sich so entwickelt, dass wir nicht mehr sieben Kinder, sondern über 300 haben“, freut sich Sandra Brückner über den bemerkenswerten Erfolg ihres Managements für den Vereins, denn die Kinder von heute sind die Vereinsmitglieder von morgen. Die SG Hohenlimburg-Holthausen ist auch der einzige Verein in Hagen, der Kinderfußball ab drei Jahren anbietet. „Kinder können mit 8 Monaten bei uns einsteigen und machen beim Turnen und Tanzen bis 13 Jahre mit“, ergänzt Sandra Brückner. Danach geht es weiter in den verschiedenen Jugendsportgruppen.

 

Saskia Will als wichtiger Baustein

Die Kinderyogagruppe für sechs- bis achtjährige Kinder ist seit Anfang des Jahres eine neue Erweiterung des bisherigen Kindersportangebotes. Dafür konnte Sandra Brückner die Hagener Yogalehrerin Saskia Will gewinnen. Saskia Will liebt Kinder, sie ist selbst dreifache Mutter und dazu leidenschaftliche Kindertagespflegeperson.

Im letzten Jahr eröffnete sie ihr eigenes Yogastudio „Lotus Wunderland“ in der Boelerheide. Nach ihrer Ausbildung zur Yogalehrerin zertifizierte sie sich zusätzlich in einer Fortbildung für das Kinderyoga und ist auch Achtsamkeits-Trainerin für Kinder. Für Kinder muss die Yogastunde anders aufgebaut werden als bei Erwachsenen, Spielelemente dürfen da nicht fehlen.

 

Die einfache Gelassenheit

Kinderyoga ist die kinderfreundliche, spielerische Variante von Yoga, die sich auf Beweglichkeit, Koordination und Entspannung konzentriert. Die Stunden beinhalten spielerische Yogaposen, Atemübungen und Fantasiereisen, um bei den Kindern Bewegung und Kreativität zu fördern. „Kinder profitieren vom Yoga, indem sie ganz einfach dabei diese Gelassenheit haben, es findet sehr viel kreative Arbeit statt, es ist eine Mischung aus Achtsamkeit, die Kinder lernen sich selbst und ihren Körper kennen. Es ist nicht zwanghaft, sondern locker, jeder, wie er will“, erklärt Saskia Will.

In den Körper hinein hören

Bei Kindern passiert also mehr als bei den klassischen Asanas (Dehn- und Kräftigungshaltungen im Yoga) auf der Yogamatte. „Wir bewegen uns auch schnell und hören dann einfach in den Körper rein, wie verändert sich mein Körper, wenn ich mich schnell oder langsam bewege“, ergänzt die Yogalehrerin. Die Kinder lernen aber auch, wie man selbst zur Ruhe kommt, warum es gut und wichtig ist, zur Ruhe zu kommen.

 

Positive Veränderungen

Ein weiterer, heutzutage immer wichtigerer Aspekt – nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern. Saskia Will kann bei den Kindern mit Yogapraxis positive Veränderungen erkennen: „Das soziale Miteinander wird gefördert, hierfür bauen wir gezielt gemeinsame Übungen ein. Kinder lernen auch, was Mut ist, und bekommen Hilfsmittel, woher sie den Mut bekommen können. Auch Dankbarkeit lernen die Kinder und nehmen dieses Gefühl mit nach Hause. Wir besprechen solche Dinge, wir reden viel und ich bin mit ihnen auf Augenhöhe. Wir sind ein Team“. Yoga fördere deshalb sowohl die körperliche als auch die geistige Entwicklung der Kinder.

 

Das soziale Miteinander wird gefördert, hierfür bauen wir gezielt gemeinsame Übungen ein. Kinder lernen auch, was Mut ist, und bekommen Hilfsmittel, woher sie den Mut bekommen können. Auch Dankbarkeit lernen die Kinder und nehmen dieses Gefühl mit nach Hause. Wir besprechen solche Dinge, wir reden viel und ich bin mit ihnen auf Augenhöhe. Wir sind ein Team.

 

Saskia Will, Yoga-Lehrerin

Das Kinderyoga-Angebot kommt gut bei den Hohenlimburger Eltern an, zumal der Kinderbeitrag nur neun Euro im Monat beträgt. Wenige Plätze sind noch frei. Zusätzlich gibt es ab Mai von der SG Hohenlimburg-Holthausen auch ein neues Yoga-Angebot für Erwachsene in der Turnhalle Garenfeld. Ein neues Familien-Yoga-Angebot für Eltern gemeinsam mit ihren älteren Kindern ist in Planung.

„Die Eltern sind glücklich und froh, dass sie bei uns im Verein mit ihren Kindern etwas machen können“, freut sich Sandra Brückner, die einen Großteil ihrer Freizeit in den Verein investiert. Die Kinder kommen mittlerweile aus ganz Hagen und auch aus Breckerfeld. Weitere Informationen können unter www.sg-hohenlimburg-holthausen.de abgerufen werden.